94 Patienten mit metastasiertem UM (Stadium IV) aus deutschen Hautkrebszentren und dem deutschen nationalen Hautkrebsregister (ADOReg) wurden eingeschlossen. Metastasen wurden in drei Organen festgestellt, hauptsächlich Leber (93 %), Lunge (51 %) und Knochen (34 %). 42 % hatten einen Eastern-Cooperative- Oncology-Eastern-Group(ECOG)- Leistungsstatus von 0. Der Laktatdehydrogenase( LDH)-Serumwert war bei 38 % der Patienten erhöht. Die Daten wurden hinsichtlich des Ansprechens auf die Behandlung, des progressionsfreien Überlebens (PFS) und des Gesamtüberlebens (OS) analysiert. Dazu wurde die Studienpopulation in zwei Kohorten eingeteilt: kurzfristiges Überleben (OS < 2 Jahre, Kohorte A, n = 50), langfristiges Überleben (OS > 2 Jahre, Kohorte B, n = 44).
86 % der Patienten erhielten eine Immun- Checkpoint-Blockade (ICB), 37 % eine leberspezifische und 25 % eine Strahlentherapie. Das mediane OS der Gesamtpopulation betrug 22,3 Monate, das mediane PFS nach der ersten systemischen Behandlung lag bei 3,0 Monaten.
Ein schlechter ECOG-Leistungsstatus und erhöhte LDH-Serumwerte waren mit einem schlechten OS verbunden. Dagegen war ein gutes Ansprechen auf die ICB (p < 0,001), Strahlentherapie (p < 0,001) oder leberspezifische Behandlung (p = 0,01) mit einem verlängerten OS assoziiert. Langzeitüberlebende (Kohorte B) wiesen median mehr von Metastasen betroffene Organe auf (p < 0,001), dagegen fanden sich Patienten mit ausschließlich Lebermetastasen häufiger in Kohorte A (40 % vs. 9 %; p = 0,002). Ein partielles Ansprechen auf die ICB wurde bei 16 % (12/73) beobachtet, bei 21 % (8/38) unter kombinierter ICB, bei 7 % (1/6) unter alleiniger CTLA(cytotoxic Tlymphocyte- associated protein)-4-Hemmung und bei 10 % (3/29) unter alleiniger PD1-Hemmung. In Kohorte B gab es einen Patienten mit kompletter Response unter kombinierter ICB. Das mediane PFS bis zur ersten palliativen Behandlung jeglicher Art betrug 1,9 Monate (Kohorte A) vs. 5,0 Monate (Kohorte B; p < 0,001). GS