Analysiert wurden die Daten von knapp 125 000 Frauen im Alter zwischen 49 und 79 Jahren, die an der NOWAC-Studie (Norwegian Women and Cancer) teilgenommen hatten. Anhand Angaben aus nationalen Datenbanken differenzierte man zwischen gescreenten Frauen sowie jenen, die niemals eine der alle zwei Jahre angebotenen Vorsorgeuntersuchung wahrgenommen hatten und jenen, die zwar nicht an der Vorsorge teilgenommen hatten, aber schon einmal eine indizierte Mammographie erhalten hatten.
Zwischen 2005 und 2013 wurden im norwegischen Krebsregister insgesamt 3262 Mammakarzinome diagnostiziert, davon 417 in situ und 2845 invasive. Unter Ausschluss der Patientinnen mit einer familiären Vorgeschichte lag die kumulative Brustkrebs-Inzidenz bei Frauen mit Screening bei 9,7% und war damit tendenziell geringer als die der Frauen, die nicht am Vorsorgeprogramm teilgenommen hatten (10,17%). Gegenüber Frauen, die niemals mamographiert wurden, hatten gescreente Frauen eine 1,1% höhere kumulative KrebsInzidenz und ein um 13% höheres Risiko einer Brustkrebs-Diagnose.
Bei alleiniger Betrachtung von invasiven Karzinomen war das Risiko der Screening-Gruppe um 0,2% gegenüber den Nicht-Mammographierten geringer. Zudem waren die invasiven Tumoren der gescreenten Frauen im Vergleich häufiger kleiner (<2,5 cm), und sie wiesen tendenziell seltener Lymphknoten-positive Karzinome auf. Das nationale Burstkrebs-Screening leistet folglich einen sinnvollen Beitrag zur Brustkrebs-Prävention, und der Vorwurf der Überdiagnose sollte revidiert werden, so das Fazit der Autoren. OH