Ernährung

Arzt-Depesche 1/2020

Fettsäuren und die Prostata

Ob der gesteigerte Konsum von Fettsäuren dazu führt, an Prostatakrebs zu erkranken oder gar zu sterben, wurde jetzt in einer Studie untersucht.
Aus den Daten der prospektiven europäischen Studie über Zusammenhänge zwischen Ernährung und Krebs (European Prospective Investigation into Cancer and Nutrition, EPIC) wurden 142.239 Männer rekrutiert, bei denen zu Beginn der Untersuchung kein Prostatakrebs nachweisbar gewesen war.
Der durch Nahrungsaufnahme erfolgte Konsum einzelner Fettsäuren wurde anhand eines Verzehrshäufigkeitsfragebogens (Food-Frequency- Questionnaire, FFQ) protokolliert. Nach einer Nachbeobachtungszeit von im Mittel 13,9 Jahren waren 7.036 Fälle mit Prostatakrebs und 936 durch diese Krebsart bedingte Todesfälle registriert worden.
Es zeigte sich keine Assoziation zwischen dem Verzehr der einzelnen Fettsäuren, wie gesättigter (saturated fatty acid, SFA), einfach ungesättigter (monounsaturated fatty acid, MUFA) und mehrfach ungesättigter (polyunsaturated fatty acid, PUFA) und dem Risiko für Prostatakrebs.
Die Aufnahme von Buttersäure hingegen war positiv assoziiert mit fortgeschrittenem Stadium des Krebses. Zudem bestand ein leicht erhöhtes Risiko eines tödlichen Verlaufs bei Prostatakrebs bei gesteigertem Konsum von Gondosäure, einer einfach ungesättigten Fettsäure der Gruppe der Omega-9-Fettsäuren, und von Eicosapentaensäure, einer zur Klasse der Omega-3-Fettsäuren gehörenden mehrfach ungesättigten Fettsäure. Weitere prospektive Studien und Metaanalysen sind jedoch notwendig, um den Zusammenhang zwischen Fettsäuerekonsum und Prostatakrebs genauer zu beleuchten. GH
Quelle: Perez-Cornago A et al.: Intake of individual fatty acids and risk of prostate cancer in the European prospective investigation into cancer and nutrition. Int J Cancer 2020; 146(1): 44–57; doi: 10.1002/ ijc.32233

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