Highlights von der DGVS-Jahrestagung

Praxis-Depesche 11/2016

Gallensteinprävention – FODMAP bei RDS – Antibiotika bei Salmonellose

Bunt gefächert war das Programm auf der diesjährigen Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten – und besonders praxisnah. So gab es beispielsweise Neuigkeiten zu präventiven Strategien gegen Gallensteine und zur Low-FODMAP-Diät bei Reizdarm.

In Sachen „Gallensteine“ setzt die aktualisierte Version der S3-Leitlinie „Gallensteine Diagnostik und Therapie“ erstmals auf Prävention und gibt, entsprechend den bekannten exogenen Risikofaktoren wie Übergewicht und Östrogentherapie, konkrete Hinweise für vorbeugende Maßnahmen. Regelmäßige körperliche Aktivität und bedarfsgerechte Ernährung zur Erhaltung eines möglichst normalen Körpergewichts können der Entwicklung von Cholesteringallenblasensteinen und biliären Symptomen vorbeugen, erläuterte Prof. Frank Lammert, Homburg. Und bei der Nutzen-Risiko-Abwägung einer östrogenbasierten Hormontherapie sollte das erhöhte Risiko für Gallenblasensteine und biliäre Symptome berücksichtigt werden. Eine medikamentöse Prävention wird nur bei hohem Risiko angemahnt. So sollte bei einer erhöhten Wahrscheinlichkeit zur Bildung von Gallenblasen-Sludge oder -Steinen, etwa infolge von Gewichtsreduktion durch Reduktionsdiät oder nach Adipositaschirurgie, die hydrophile Gallensäure Ursodeoxycholsäure (UDCA) vorübergehend bis zur Gewichtsstabilisierung gegeben werden. Patienten mit LPAC-Syndrom (Low Phospholipid Associated Cholelithiasis) sollten dauerhaft mit UDCA behandelt werden.

Low-FODMAP-Diät bei RDS

Das Reizdarmsyndrom (RDS) gehört zu den kompliziertesten und beratungsintensivsten Diagnosen in der gastroenterologischen Praxis. Dabei stellt sich immer auch die Frage nach dem Nutzen einer Ernährungsumstellung. Eine klare Absage erteilte Dr. Viola Andresen, Hamburg, den Ballaststoffen. Sie scheinen die Symptome bei der Mehrzahl der Patienten eher zu verschlechtern. „Nur knapp 10% bessern sich“, erläuterte Andresen. Mehr Erfolg verspricht der Verzicht auf FODMAP (Fermentable Oligosaccharides Disaccharides Monoasaccharides And Polyols). In einer kleinen Studie mit 38 Teilnehmern (30 RDS-Patienten, 8 Gesunde), die eine Low-FODMAPDiät mit traditioneller australischer Kost verglich, linderte der weitgehende Verzicht auf FODMAP die typischen RDS-Beschwerden. Gastrointestinale Symptome insgesamt, Blähungen und Schmerzen waren seltener als unter Normalkost, die Zufriedenheit mit der Stuhlkonsistenz höher. Nicht zu vergessen sei bei der Wahl der Therapiestrategie auch die Meidung individueller Trigger, so Andresen.

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