Beim angioimmunoblastischen T-Zell-Lymphom (AITL) handelt es sich um einen einzigartigen Subtyp des peripheren T-Zell- Lymphoms (PTCL) mit ausgeprägten klinisch-pathologischen Merkmalen und einer schlechten Prognose. Eine internationale Arbeitsgruppe führte nun eine Subgruppenanalyse von 282 Patienten mit AITL durch, die zwischen 2006 und 2018 in das internationale prospektive T-Zell-Projekt aufgenommen worden waren. Primäre und sekundäre Endpunkte waren das 5-Jahres- Gesamtüberleben (OS) bzw. das progressionsfreie Überleben (PFS). Außerdem wurde der Einfluss klinischer Kovariaten und des Krankheitsverlaufs in 24 Monaten (POD24) auf die Prognose untersucht. Zusätzlich wurde ein neuer prognostischer Score entwickelt.
Das Durchschnittsalter der Patienten betrug 64 Jahre. Bei 90 % lag ein fortgeschrittenes Krankheitsstadium vor. 81 % erhielten Anthrazyklin-basierte Therapien, 13 % unterzogen sich in erster kompletter Remission (CR1) einer konsolidierenden autologen Stammzelltransplantation (ASCT).
Die 5-Jahres-OS bzw. -PFS lagen bei 44 % bzw. 32 %. Bei Patienten mit ASCT in CR1 fielen die Ergebnisse besser aus. In der multivariaten Analyse waren ein Alter von ≥ 60 Jahren, ein ECOG(Eastern Cooperative Oncology Group)-Leistungsstatus > 2, erhöhtes C-reaktives Protein und erhöhtes β2-Mikroglobulin mit schlechteren Resultaten assoziiert. Ein neuartiger Prognose-Score (AITLScore), der diese Faktoren kombiniert, definierte Subgruppen mit niedrigem, mittlerem und hohem Risiko bei 5-Jahres-OS-Raten von 63 %, 54 % bzw. 21 % mit einer größeren Diskriminanzkraft als etablierte prognostische Indizes. Schließlich erwies sich POD24 als ein starker prognostischer Faktor mit einem 5-Jahres-OS von 63 % bei Patienten ohne POD24 im Vergleich zu nur 6 % bei Patienten mit POD24 (p < 0,0001). GS