Positive Effekte bei Kolorektalkarzinom (CRC)

Praxis-Depesche 12/2020

Kaffee als Therapie?

In einer prospektiven Studie wurde der Hypothese nachgegangen, ob erhöhter Kaffeekonsum bei Darmkrebspatienten unter Erstlinientherapie das Fortschreiten der Erkrankung verlangsamt und das Überleben verlängert.
Eingeschlossen in die Studie wurden 1.171 Patienten mit fortgeschrittenem oder metastasierendem CRC, um die Assoziation zwischen Kaffeekonsum und Gesamtüberleben (OS, overall survival) sowie dem progressionsfreiem Überleben (PFS, progession- free survival) nach Beginn einer Erstlinien-Chemotherapie zu untersuchen. Schon bei einer Tasse Kaffee zeigte sich in einer multivariaten Analyse eine signifikante Verbesserung des OS mit einer HR von 0,93 im Vergleich zu Nicht-Kaffeetrinkern, welche sich mit zunehmendem täglichen Kaffeekonsum weiter verstärkte (HR = 0,64 bei mindestens vier Tassen Kaffee pro Tag). Auch für das PFS war Kaffeekonsum von Vorteil, wobei auch hier eine größere Menge pro Tag mit einer steigenden Verbesserung des PFS einherging. Bei einer getrennten Analyse von entkoffeiniertem und koffeinhaltigem Kaffee konnte zudem gezeigt werden, dass koffeinfreier Kaffee das OS und PFS mit steigender Menge stetig verbesserte, während sich dies für koffeinhaltigen Kaffee nur für das OS nachweisbar war.
Eine Subgruppenanalyse ergab weiterhin eine verstärkte Assoziation zwischen Kaffeekonsum und OS bei Personen mit einem BMI unter 25 im Vergleich zu denen mit einem BMI von mindestens 25. Die Autoren schlussfolgerten, dass Kaffeekonsum bei Patienten mit fortgeschrittenem oder metastasiertem CRC mit einer schützenden Wirkung verbunden sein kann. GH
Quelle: Mackintosh C et al.: Association of coffee intake with survival in patients with advanced or metastatic colorectal cancer. JAMA Oncol 2020; 6(11): 1713-21

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