Gastroonkologie

Arzt-Depesche 2/2022

Kinder mit IBD haben höheres Krebsrisiko

Eine Metaanalyse ergab, dass Patienten, die im Kindesalter an entzündlichen Darmerkrankungen (IBD) erkrankt waren, häufiger gastrointestinale Tumoren aufweisen. Männer trugen ein höheres Risiko als Frauen, und mit Thiopurin behandelte Patienten eine höheres Risiko als nicht mit Thiopurin Behandelte.
Für die Analyse wurden MEDLINE und EMBASE nach bevölkerungsbasierten Kohortenstudien durchsucht, die das Krebsrisiko von entsprechenden Patienten untersucht hatten.
In die Studien waren 19.812 Patienten mit IBD im Kindesalter für 283.540 Personenjahre nachbeobachtet worden, in denen 715 Krebsfälle auftraten. Die gepoolte Rate an Krebserkrankungen war bei den IBD-Patienten 2,46-fach erhöht – bei Morbus-Crohn 2,03-fach und bei Colitis Ulcerosa 2,61-fach. Das erhöhte Krebsrisiko ging zurück auf erhöhte relative Raten (RR) an Leber-, Kolorektal- und Dünndarmtumoren. Männer trugen ein relatives Risiko von 3,23, bei Frauen betrug das Risiko 2,35, war jedoch nicht signifikant unterschiedlich zur Referenzpopulation. Mit Thiopurin behandelte Patienten trugen eine relatives Risiko von 2,09, das Risiko für nicht mit Thiopurin Behandelte lag bei 1,82, unterschied sich aber ebenfalls nicht signifikant von der Vergleichspopulation.
Die Analyse zeigte ein über 2-fach erhöhtes Krebsrisiko für Patienten, bei denen im Kindesalter IBD diagnostiziert worden war, wobei gastrointestinale Tumoren häufiger vertreten waren als andere. MR
Quelle: Elmahdi R et al.: Development of cancer among patients with pediatric-onset inflammatory bowel disease: A meta-analysis of population-based studies. JAMA Netw Open 2022; 5(3): e220595; doi: 10.1001/jamanetworkopen.2022.0595
ICD-Codes: C18.9

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