Arzt-Depesche

Lebensqualität durch patientenzentrierten , individuellen Behandlungsansatz verbessern

Obwohl Heimdialyseverfahren für dialysepflichtige Patient:innen eine Erleichterung im Alltag und im Umgang mit ihrer Erkrankung darstellen, kommen diese Dialyseverfahren in Deutschland  noch zu selten zum Einsatz. Im Rahmen eines virtuellen Pressebriefings wurden nun Hürden und Chancen der Heimdialyse sowie Erkenntnisse aus der Praxis vorgestellt.

 

Trotzdem mit der Peritonealdialyse (PD) dialysepflichtigen Patient:innen ein effektives, sicheres und patientenfreundliches Heimdialyseverfahren zur Verfügung steht, das theoretisch bei einem Drittel der Patienten angewendet werden könnte, ist dieses in Deutschland noch stark unterrepräsentiert. Dabei belegen Studien, dass mit der PD behandelte Patient:innen glücklicher mit ihrer Behandlungsmodalität sind und bessere kognitive Funktionen, wie analytische Fähigkeiten und Konzentration, aufweisen. Eingehend auf Resultate der MAU-PD-Studie (multidimensionale Analyse der Ursachen für die niedrige Prävalenz der ambulanten PD in Deutschland), die zur Untersuchung der Versorgungslage in Deutschland durchgeführt wurden war, verwies Dr. Carla-Maria Brandes, Medical Manager, Baxter Deutschland GmbH, darauf, dass neben wirtschaftlichen Barrieren und strukturellen Defiziten, besonders auch eine mangelnde Patientenaufklärung und unzureichende Einbindung der PD in Aus- und Weiterbildung der Ärzt:innen, für die geringe Nutzung der PD in Deutschland verantwortlich sind.
Dass diese Hürden zum Einsatz der Heimdialyse jedoch überwindbar sind, demonstrierte Gabriele Hackenberg, Fachärztin für Innere Medizin und Nephrologie, Memmingen, mit einem eindrucksvollen Einblick in die klinische Praxis. Sie betonte, dass aus medizinischer Sicht nichts gegen einen vermehrten Einsatz der PD auch in der geriatrischen Nephrologie spricht. So konnten in Studien keine Mortalitätsunterschiede zwischen dem Einsatz von PD und HD nachgewiesen werden. Die Möglichkeit des verstärkten Einsatzes der Heimdialyse wird zudem dadurch untermauert, dass 64 – 57 % der Patient:innen mit terminalem Nierenversagen (ESRD) für eine PD geeignet sind, während 45 – 50 % die PD als ihr Nierenersatzverfahren wählen würden. Zur Umsetzung einer Heimdialyse stellte Hackenberg außerdem verschiedene Konzepte vor und verwies in diesem Zusammenhang auf die medizinischen Vorteile einer inkrementellen PD, bei der die Restnierenfunktion durch eine adäquate, individualisierte Dialysedosis ergänzt wird, die im Laufe der Zeit an die abfallende Restnierenfunktion angepasst wird. 
Quelle:

PRESSEBRIEFING: „Stärkung der Heimdialyse – individuelle Patientenanforderungen im Blick“, Pressebriefing Baxter Deutschland GmbH, 06.12.2021

 

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