Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler befragten 611 anästhesiologische Schmerztherapeutinnen und -therapeuten aus 279 Zentren – alle waren Mitglieder der Italian Society of Anesthesia, Analgesia, Resuscitation and Intensive Care (SIAARTI) – mithilfe eines eigens entwickelten Fragebogens zum Management onkologischer Schmerzen in Italien. Der 58 Punkte umfassende Fragebogen bildete außer demografischen und klinischen Parametern zahlreiche Behandlungsthemen (z. B. Schmerzbeurteilung, Leitlinienadhärenz, Therapiestrategien, Management von Nebenwirkungen, minimalinva- sive Techniken) ab.
Die Stärken des onkologischen Schmerzmanagements sehen die Forschenden in der umsichtigen Verordnung von Opiaten, in der Anwendung von Strategien zur Bekämpfung neuropathischer Schmerzen, in der engen Kommunikation und Partnerschaft zwischen den Betroffenen und dem Gesundheitspersonal sowie im Management von Durchbruchschmerzen. Folgende Schwächen führen sie an: Die schlechte Leitlinienadhärenz, die unzureichende Beachtung der Lebensqualität der Krebskranken, die zu geringe Nutzung minimalinvasiver Techniken, den Mangel an Teamwork-Ansätzen, das schlechte Timing des Einsatzes von Schmerzspezialistinnen und -spezialisten sowie die geringe Nutzung der Telemedizin.
Das Fazit des Autorenteams: Es gibt noch viel zu tun, um das onkologische Schmerzmanagement in Italien zu optimieren. LO