Die derzeitigen hautgerichteten Therapieoptionen eines MF/CTCL im Frühstadium stoßen wegen akuter und langfristiger toxischer Wirkungen oder wegen nicht ausreichender Effektivität aufgrund reduzierter Hautpenetration rasch an ihre Grenzen. In der Phase-III-Studie FLASH untersuchten nun US-amerikanische Wissenschaftler bei Patienten mit MF/ CTCL im Frühstadium Wirksamkeit und Sicherheit einer topischen Hypericin-Salbe mit Aktivierung durch sichtbares Licht (photodynamische Therapie, PDT). Hypericin sitzt im endoplasmatischen Retikulum und im Golgi-Apparat. Nach Aktivierung durch Licht im sichtbaren Spektrum, also mittels PDT, löst die Substanz über reaktive Sauerstoffspezies Apoptose über den mitochondrialen Weg aus. In vitro hemmt Hypericin die Proliferation maligner T-Zellen und induziert die Apoptose in CTCL- sowie adulten T-Zell-Leukämie- Zelllinien. Normale T-Zellen sind davon nicht betroffen.
Die Intention-to-treat(ITT)-Studienpopulation umfasste 166 Patienten. Primärer Endpunkt war die Ansprechrate der Indexläsionen (index lesion response rate, ILRR), definiert als eine Verbesserung von ≥ 50 % (modifiziertes Composite Assessment).
116 Patienten waren in der Hypericin-PDTGruppe, 50 in der Placebo-PDT-Gruppe. Sie erhielten in allen Zyklen in beiden Gruppen im Median zwölf PDT-Anwendungen (Hypericin- oder Placebo-PDT in Zyklus 1, Hypericin-PDT in den Zyklen 2 und 3). Nach sechswöchiger Anwendung erwies sich die Verum-PDT als signifikant wirksamer als die Placebo-PDT (Zyklus 1: ILRR: 16 % vs. 4 %; p = 0,04). Die ILRR stieg bei Patienten mit zwei Hypericin-Zyklen auf 40 % (p < 0,001 vs. Zyklus 1 Hypericin- PDT) und auf 49 % nach drei Zyklen (p < 0,001 vs. Zyklus 1 Hypericin-PDT). Signifikante klinische Reaktionen gab es weder bei Läsionen vom Patch- noch vom Plaque-Typ. Die häufigsten therapiebedingten Nebenwirkungen waren milde lokale Hautreaktionen und Reaktionen an der Applikationsstelle. Medikamentenbedingte schwere Nebenwirkungen traten nicht auf. GS