3D-Visual des Magenkarzinoms

IGCC - Internationaler Kongress zum Magenkarzinom 2022

Arzt-Depesche 2/2022

Magenkarzinom gezielt therapieren

Auf dem Internationaler Kongress zum Magenkarzinom (IGCC) 2022 kamen zahlreiche Gastroenterologen und Wissenschaftler aus aller Welt zusammen, um sich über neue aktuelle wissenschaftliche sowie klinische Themen zum Magenkarzinom zu informieren und auszutauschen. Ob nun zur molekularen und pathologischen Klassifikation, zur Genetik, zur Immuntherapie oder Themen der Radiotherapie - der Kongress bot eine hervorragende Plattform, sich einen Überblick über neueste wissenschaftliche Erkenntnisse aber auch über aktuelle sowie zukünftige Therapieoptionen des Magenkarzinoms zu verschaffen.

Bessere Überlebensdaten bei Laparoskopie  
Dr. Sang-Yong Son, Suwon Korea, berichtete, dass eine Laparoskopie bei Patient:innen mit fortgeschrittenem lokalen Magenkarzinom aufgrund niedrigerer Komplikationsraten empfohlen werden kann. Seine Aussage basierte auf Daten des fünfjährigen Follow-up der KLASS-02-RCT-Studie, mit denen gezeigt werden konnte, dass eine Laparaskopie einer offenen Gastrektomie nach fünf Jahren bezüglich der Überlebensdaten keinesfalls unterlegen war. Dabei lag die fünfjährige Überlebensarte (OS) in der Laparaskopie-Gruppe bei 88,9 %, die der offenen Gastrektomie bi 88,7 %. Ähnliche Raten wurden auch beim progressionsfreien Überleben (RFS) erreicht (79,5 % vs 81,1 %, entsprechend). Mit n = 93 war die Zahl der Rückfälle in der Laparoskopie-Gruppe höher als in der Gruppe mit Gastrektomie mit n = 80, jedoch nicht signifikant. In beiden Gruppen kam es in den ersten drei Jahren nach dem Eingriff zu den meisten Rückfällen, wobei die Komplikationsrate höher war bei den offenen Gastrektomien.

TILs für die Prognose nutzen
Die Analyse von Proben von 71 Patient:innen aus der D1D2-Studie zeigte, dass der Spiegel von CD8-positiven Zellen  (CD8+) an äußeren Ränder (OM) von Magentumoren signifikant mit dem Überleben assoziiert ist und prognostisch relevant sein könnte. Tumor-infiltrierende Lymphozyten (TILs) spielen bekanntermaßen eine wichtige Rolle für die antitumorale Immunität, erklärte Tanya Soeratram, Amsterdam. Unterteilt in drei Untergruppen, hatten Patient:innen mit einem hohen Spiegel an CD8+ Zellen an den OMs (CD8+ OM-Hi) die höchsten Überlebenschancen gefolgt von denen mit wenigen CD8+OM und einer hohen ForkheadBox-Protein P3-Konzentration  im Tumorzentrum (CD8+ OM-Low/FOXP3 TC-Hi) und den CD8+ OM-Low/FOXP3 TC-Low.

Genderspezifischer Prognosemarker
Unabhängig von der Art und Weise der Behandlung haben Männer mit einem Magenkarzinom, welches durch eine hohe Mikrosatelliteninstabilität (MSI-high) gekennzeichnet ist, eine schlechtere Prognose als Frauen in einem solchen Fall.  Dies konnte jetzt in einer Studie mit  1.307 Patient:innen mit einem MSI-high Magenkarzinom, die aus verschiedenen Kohorten stammten und somit mit verschiedenen Therapien behandelt wurden waren, gezeigt werden. Zu sehen war der Unterschied im Gesamtüberleben (OS) von Männern und Frauen in erster Linie in zwei Therapiegruppen, der mit einer alleinigen OP und der mit periperativer Chemotherapie.  In beiden Gruppen hatten Männer mit MSI-high Tumoren das schlechteste OS outcome, während Männer und Frauen mit MS-stabilen Tumoren eine leicht bessere Prognose diesbezüglich aufwiesen. Frauen mit MSI-high Magenkarzinomen hingegen hatten die besten Überlebenschancen. In zukünftigen klinischen Studien sollte somit auf derartige genderspezifische Unterschiede geachtet werden, so Hedde Biesma, Amsterdam. Das Gendersternchen wird dann wohl nicht ausreichen.  

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