Radioonkologie/Varia

Arzt-Depesche 3/2022

MRT bei ZNS-, Prostata-, und GI-Tumoren

Die Bildgebung mittels MRT spielt eine große Rolle für Therapieentscheidungen sowie Planung, Durchführung und Kontrolle einer Radiotherapie bei ZNS-Tumoren, Prostatakarzinomen und gastrointestinalen Tumoren.
Dieser Review diskutiert den Nutzen von Magnetresonanztomographie (MRT) bei Hirn-, Prostata- und gastrointestinalen Tumoren.
Bei ZNS-Tumoren hat das MRT große Vorteile: Es löst das Weichgewebe überragend auf, erlaubt die multiplanare Rekonstruktion und es ist möglich, die Organfunktion darzustellen. Typischerweise werden Feldstärken von 1,5 bis 3 Tesla (T) eingesetzt, wobei in der klinischen Praxis die höhere Feldstärke keinen klaren Vorteil bringt. Bilder für Diagnostik und Therapieansprechen erfordern mindestens axiale T1-, T2- und FLAIR-Sequenzen, ergänzend können z. B. perfusionsgewichtete Bilder notwendig werden. Dünne Schnittdicken von 1–2 mm erhöhen die Detektionsrate und erlauben die präzise Planung der RT. Ein MRT erlaubt, Primärtumor und Metastasen gegeneinander abzugrenzen, und das funk220724tionale MRT kann helfen, die biologischen Eigenschaften des Tumors zu beurteilen. Seine Bedeutung nimmt daher zu.
Bei Prostatakarzinomen dient das MRT ebenfalls dazu, die Radiotherapie zu planen. Multiparametrische Bilder stellen anatomische Strukturen kombiniert mit biologischen Eigenschaften dar, 3 T starke Felder stellen strukturelle und funktionale Unterschiede genauer dar, da das Verhältnis zwischen Signal und Rauschen besser ist. Die Anatomie der Prostata wird mit Schnittdicken von 3 mm bei kleinem Beobachtungsfeld so gut räumlich aufgelöst, dass sich die Ausdehnung des Tumors außerhalb der Kapsel oder die Invasion in die Samenbläschen zeigen lässt. Die hohe räumliche Auflösung macht es möglich, die Ausdehnung des Tumors gut einzuschätzen. Mit diffusionsgewichteten Aufnahmen lässt sich zwischen gut- und bösartigen Läsionen unterscheiden. Im CT sind Basis und Spitze der Prostata oft schlecht dargestellt, das MRT kann hier helfen. Eine der größten Herausforderungen ist die Genauigkeit der Volumenschätzung, hier werden CT und T2-gewichtetes MRT vom Computer kombiniert und es kann gegebenenfalls von Hand korrigiert werden.
Auch bei gastrointestinalen Tumoren ist das MRT für Staging, Planung und Ausführung der Radiotherapie von großer Bedeutung. MR
Quelle: Srinivasan S et al.: The promise oft Magnetic Resonance Imaging in Radiation Oncology Practice in the Managementof Brain, Prostate, and Gi Malgnancies. JCO Glob Oncol; 1 8:e2100366

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