Die Fall-Kontroll-Studie zur Identifikation von Krebsarten und klinischen Merkmalen im Zusammenhang mit pathogenen Varianten in BRCA1 und BRCA2 umfasste DNA-Proben und klinische Informationen von 65.108 Patienten mit 14 häufigen Krebserkrankungen und 38.153 Kontrollpersonen. Die Daten stammten vom multiinstitutionellen krankenhausbasierten Register „BioBank Japan“, wurden zwischen April 2003 und März 2018 erhoben und von August 2019 bis Oktober 2021 ausgewertet. Assoziationen zwischen wahrscheinlich pathogenen Varianten und Krebsarten wurden durch den Vergleich der Trägerhäufigkeit dieser Varianten bei Patienten und Kontrollen bestimmt.
Insgesamt konnten 315 einzigartige pathogene Varianten identifiziert werden. Im BRCA1-Gen waren diese mit einer Signifikanz von p < 1 × 10-4 und einer Odds Ratio (OR) von mehr als 4,0 mit Gallengangskrebs assoziiert, im BRCA2-Gen mit Speiseröhrenkrebs (OR 5,6) sowie bei beiden Genen mit Magenkrebs (BRCA1: OR 5,2; BRAC2: OR 4,7) zusätzlich zu den vier etablierten Krebsarten.
Die Ergebnisse dieser groß angelegten registerbasierten Fall-Kontroll-Studie deuten darauf hin, dass pathogene Varianten in BRCA1 und BRCA2 mit einem erhöhten Risiko für sieben Krebsarten assoziiert sind. Dies weist auf eine breitere klinische Relevanz von BRCA1- und BRCA2-Gentests hin. GS