Risikoreduktion bei Endometriumkarzinom

Gyn-Depesche 4/2020

Pille wirkt – unabhängig vom Gestagentyp

Die bisherigen Daten zur Reduktion von Endometriumkarzinomen durch hormonelle Kontrazeptiva wurden nun in einer großen dänischen Kohortenstudie bestätigt.
Frauen mit Venenthrombosen, ovarieller Stimulationsbehandlung, Hysterektomie, bilateraler Oophorektomie und Krebs wurden vor Studieneintritt ausgeschlossen. In 21,1 Millionen Personenjahren wurden 549 inzidente Endometriumkarzinome erfasst. Im Vergleich zu Frauen, die noch nie hormonell verhütet hatten (8 Mio. Personenjahre), war das relative Erkrankungsrisiko während oder nach einer hormonellen Kontrazeption um 40 % verringert. Der protektive Effekt verstärkte sich bei einer längeren Anwendung und blieb auch nach dem Absetzen erhalten. Besonders ausgeprägt war er in Bezug auf die am häufigsten auftretenden Typ-I-Karzinome. Bei den Kombinationspräparaten erwies sich die Risikoreduktion als weitgehend unbeeinflusst von der enthaltenen Gestagenkomponente. Östrogenfreie Methoden zeigten dagegen keine signifikanten Auswirkungen. Die Autoren gehen davon aus, dass durch hormonelle Kontrazeptiva etwa ein Viertel aller Endometriumkarzinome verhindert werden könnte. CW
Quelle: Iversen L et al.: Contemporary hormonal contraception and risk of endometrial cancer in women younger than age 50: A retrospective cohort study of Danish women. Contraception 2020; doi: 10.1016/j.contraception.2020.06.008

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