In die Studie eingeschlossen wurden HR-NMIBC-Patienten, die nach einer transurethralen Resektion (TUR) ≥ 5 BCGInduktionsinstillationen erhalten hatten. Alle Tumoren wurden zentral überprüft, einschließlich T1-Substaging (Grafik unten). Primärer Endpunkt war ein BCGVersagen, definiert als Entwicklung eines hochgradigen Rezidivs. Sekundäre Endpunkte waren das hochgradige rezidivfreie Überleben, definiert als die Zeit von der Primärdiagnose bis zum bioptisch gesicherten hochgradigen Rezidiv, und das progressionsfreie Überleben. Progression wurde als muskelinvasive und/oder metastasierende Erkrankung definiert. Insgesamt lag bei 264 HR-NMIBCPatienten eine Tumorinvasion in die Lamina propria vor (pT1), die bei 73 % als ausgedehnt (pT1e) und bei 27 % als mikroinvasiv klassifiziert wurde. Die mediane Nachbeobachtungszeit betrug 68 Monate.
Bei den pT1e-Patienten versagte die BCG-Therapie signifikant häufiger als bei jenen mit mikroinvasiven Tumoren (41 % vs. 21 %; p = 0,002). Das hochgradige rezidivfreie 3-Jahres-Überleben (definiert als BCG-Versagen) erreichten 64 % der Studienteilnehmer mit pT1e- Tumoren gegenüber 83 % derjenigen mit mikroinvasiven Tumoren. Auch dieser Unterschied war signifikant. In der multivariaten Analyse erwies sich das T1-Substaging als ein unabhängiger Prädiktor sowohl für hochgradiges rezidivfreies Überleben als auch für progressionsfreies Überleben.
Unter den HR-NMIBC-Patienten mit dem höchsten Risiko haben also diejenigen mit mikroinvasiven Tumoren im Vergleich zu jenen mit T1e-Erkrankung ein längeres progressionsfreies Überleben – und somit die besseren Aussichten auf einen Erfolg der BCG-Therapie. Die Autoren schlussfolgerten, dass das Substaging bereits bei Diagnosesellung Potenzial als Therapieentscheidunghilfe besitzt. GS