Lungenkarzinom

Arzt-Depesche 3/2022

Therapie wird individueller

Rahmen eines NSCLC-Symposiums unter dem Thema „Immuntherapie beim NSCLC – praxisnah diskutiert“ gab Prof. Reck, Grosshansdorf, auf der Jahrestagung der Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin e.V. (DGP) 2022 einen umfassenden Überblick zur aktuellen Immuntherapie beim nicht-kleinzelligen Lungenkarzinom (NSCLC).
Neu zugelassene Therapien beim NSCLC beruhen in erster Linie auf dem Einsatz von Immuncheckpoint-Inhibitoren (ICI), begann Prof. Reck seinen Vortrag. Der Einsatz der ICIs in klinischen Studien, ob als Mono-Therapie oder in Kombiantion mit Chemotherapie (CTx), wurde dabei vor allem vom PD-L1(Programmed cell death 1 ligand 1)-Expressionsstatus bestimmt. So zeigte sich in den EMPOWER-Lung1, IMpower-110 und Keynote-024-Studien, dass Patienten mit einer PD-L1-Expression ≥ 50 von einer Mono-Therapie mit den ICIs Atezolizumab, Cemiplimab und Pembrolizumab in Bezug auf Krankheitskontrolle und Überlebenszeit profitierten. Die getesteten Kombinationen aus Immuntherapie und CTx in den Studie Keynote-189, IMpower150, Keynote-407 führten dann auch unabhängig vom PD-L1-Expressionsstatus zu einem relevant längerem Gesamtüberleben. Doch trotzdem die PD-L1-Expression in den beschriebenen Studien bei bestimmten Therapieformen mit Erfolgen assoziiert war, bestehen noch viele offene Fragen zu entsprechenden Entscheidungsfaktoren, die zur Therapieauswahl genutzt werden könnten.
Prof.Reck fasste zusammen, dass die Immuntherapie inzwischen einen integra- len Bestandteil der Systemtherapie des nicht-onkogen alterierten NSLC darstellt, diese jedoch eine immer mehr individualisiertere Herangehensweise und komplexere Therapieauswahl für jeden einzelnen Patienten erfordert. GH
Quelle: Symposium. Immuntherapie beim NSCLC – praxisnah diskutier, DGP-Symposium 2022, 26.5.2022, Leipzig 

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