Niere

Arzt-Depesche 5/2022

Ursprung maligner Nieren- und Harnwegstumoren nach Transplantation

Drei von zehn Krebsarten der Harnwege und drei von vier Krebsarten in Nierentransplantaten stammen vom Spender; dies ergab eine retrospektive Datenauswertung aus Schweden.
Bösartige Erkrankungen der Harnwege und des Nierentransplantats sind nach einer Nierentransplantation recht häufig. In einigen Fällen entwickeln sich Tumore aus dem Gewebe des Spenders.
Für diese retrospektive nicht randomisierte Analyse wurden elf Patienten mit bösartigen Erkrankungen der Harnwege und vier Patienten mit bösartigen Erkrankungen der Nieren nach Nierentransplantation untersucht, die zwischen 1969 und 2014 am Universitätskrankenhaus Uppsala, Schweden, transplantiert worden waren. Um die Herkunft des Tumorgewebes zu bestimmen, verglichen die Autoren mittels PCR und FISH-Analyse (Fluoreszenz-in-situ-Hybridisierung) den humanen Leukozytenantigen-Genotyp und die Geschlechtschromosomen von Empfänger und Spender.
Die Untersuchung ergab, dass drei von vier untersuchten Krebserkrankungen der Nierentransplantate und drei von zehn untersuchten Krebserkrankungen der Harnwege vom Spender stammen.
Die Immunreaktion auf Allotransplantate könnte in solchen Fällen neue immunmodulatorische oder antivirale Behandlungsmöglichkeiten bieten. Die Autoren sehen daher einen klinischen Wert darin, urologische Malignome bei Empfängern von Nierentransplantaten hinsichtlich ihres Ursprungs zu untersuchen. DM
Quelle: Hellström V et al.: Donor- derived urologic cancers after renal transplantation .... PLoS ONE 2022; 17(9): e0271293; doi.org/ 10.1371/ journal.pone.0271293

Alle im Rahmen dieses Internet-Angebots veröffentlichten Artikel sind urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, auch Übersetzungen und Zweitveröffentlichungen, vorbehalten. Jegliche Vervielfältigung, Verlinkung oder Weiterverbreitung in jedem Medium als Ganzes oder in Teilen bedarf der schriftlichen Zustimmung des Verlags.

x