Eingeschlossen in die Studie wurden Krebspatienten im Alter von 65+, die zwischen dem 1. Januar 2010 und dem 31. Dezember 2017 an Krebs verstorben waren. Analysiert wurden die Inanspruchnahme und Kosten der Gesundheitsversorgung in den letzten zwölf Lebensmonaten. Dazu gehörten auch Krankenhausaktivitäten und Grundversorgung.
Sowohl die Inanspruchnahme des Gesundheitsdienstes als auch die Kosten der Gesundheitsversorgung stiegen im letzten Lebensmonat stark an. Die Krankenhausleistungen waren der größte Kostenfaktor: Sie gingen zwar mit dem Alter zurück (0,78, p < 0,005 für die Altersgruppe 90+ im Vergleich zu den 65- bis 69-Jährigen), erhöhten sich aber mit der Zahl der Komorbiditäten erheblich (2,2, p < 0,005 für Patienten mit ≥ Komorbiditäten im Vergleich zu Patienten mit ein bis drei Komorbiditäten) Die Kosten waren am höchsten bei hämatologischen Krebserkrankungen (1,45, p < 0,005) und für diejenigen Krebspatienten, die in London und Region lebten (1,10, p < 0,005).
Die Gesundheitsversorgung im letzten Lebensjahr von Patienten mit fortgeschrittenen Krebserkrankungen ist kostspielig. Unklar ist, inwieweit dies für Patienten und Gesundheitssystem von Nutzen ist. Weitere Studien sind erforderlich, um die Therapiewege und Erfahrungen verschiedener Krebspopulationen zu verstehen. Erst wenn dies der Fall ist, können Empfehlungen zu den am besten geeigneten Behandlungsmodellen abgegeben werden.GS