Etwa 75 % aller Frauen sind mindestens einmal im Leben von einer Vaginalcandidose betroffen. Klassische Beschwerden sind Pruritus (Juckreiz), Rötungen und weißlicher Fluor (Ausfluss). Vor allem jetzt, im Sommer, treten Scheidenpilze besonders häufig auf. Denn bei warmen Temperaturen sind Frauen und Männer nachweislich sexuell aktiver. Eigentlich sind Vaginalpilzinfektionen nicht ansteckend. Eigentlich. Denn bei 85 bis 90 % aller Vaginalcandidosen ist Candida albicans der Krankheitserreger und dieser kann durch Sex oder Körperkontakt übertragen werden.
Warum bekommen Frauen eigentlich so häufig vaginale Pilzinfektionen? „Schuld“ ist das Östrogen. Denn Pilze enthalten zytoplasmaständige Östrogenrezeptoren. Bei der Anwesenheit des weiblichen Sexualhormons kann dadurch der Pilz von der ungefährlichen eiförmigen Hefezelle in die gefährliche fadenförmige Hyphenform übergehen. Das erklärt auch, warum genitale Mykosen präpubertär und postmenopausal kaum, dagegen in der Schwangerschaft, premenopausal oder unter hormoneller Therapie häufiger vorkommen.
Selbstmedikation möglich
Bakteriell bedingte Vaginalinfekte weisen häufig dieselben Symptome auf wie Mykosen. Daher sollten Frauen, wenn sie sich nicht sicher sind, ob sie tatsächlich unter einer Pilzinfektion leiden, die Indikation gynäkologisch abklären lassen. Denn werden Mykosen falsch behandelt, besteht ein deutliches Rezidivproblem.
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