PSA Test

Prostatakarzinom

Arzt-Depesche

Ansteigende Inzidenz des mPCa

Nachdem erkannt wurde, dass der Nutzen des Prostatakarzinomscreenings mittels PSA(prostataspezifisches Antigen) – Test den Schaden vor allem in Form von Überdiagnosen nicht aufwiegt, wird dieser seit 2012 von der US Preventive Service Task Force (USPSTF) nicht mehr als Routinetest zur Früherkennung von Prostatakrebs (PCa) empfohlen. In einer US-Studie wurde nun untersucht, inwiefern diese Empfehlung die Inzidenz des metastatischen PCa (mPCa) beeinflusst.

Für die Studie wurden Daten von Männern älter als 45 Jahre genutzt, die zwischen 2004 und 2018 mit invasivem PCa diagnostiziert worden waren. Verglichen wurden dabei die klinischen Verläufe vor und nach der Rücknahme der USPSF-Empfehlung im Jahr 2012, den PSA-Test zum routinemäßigen Prostatakarzinomscreening zu nutzen. Von den 836.282 Patienten mit PCa wiesen 26.642 (56,5 %) Männer im Alter von 45 bis 75 Jahren und 20.507 (43,5 %) älter als 75 Jahre ein mPCa auf. Während in der jüngeren Kohorte die Inzidenzrate des mPCa zwischen 2004 und 2010 konstant blieb, nahm diese in der älteren Kohorte in diesem Zeitraum ab. Im Zeitraum von 2010 bis 2018 hingegen stieg die Inzidenzrate des mPCa in beiden Kohorten signifikant um 41 bis 43 % an, während gleichzeitig eine signifikante Reduktion der PCa-Diagnosen zu beobachten war. Obwohl viele Faktoren diesen epidemiologischen Trend bewirken können, geht man weniger von Veränderungen der Pathologie des Tumors aus als von Veränderungen im klinischen Management, wie bei den Screening-Strategien und in den Diagnosemethoden. Da die für die Studie genutzten Daten aus dem Surveillance Epidemiology and End Result (SEER) Programm jedoch keine Ursachenanalyse zulassen, sollte dieser Trend weiter beobachtet werden unter anderem mit Augenmerk auch auf die PCa-bedingte Mortalität. GH

Quelle: Desai MM et al.: Trends in Incidence of Metastatic Prostate Cancer in the US. JAMA Netw Open. 2022 Mar 1;5(3):e222246. doi: 10.1001/jamanetworkopen.2022.2246.

JAMA Netw Open. 2022; Epub  Mar 1; doi: 10.1001/jamanetworkopen.2022.2246

 

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