APPRAISE ist eine globale, multizentrische, prospektive und randomisierte Open-Label-Studie, in die 621 EM-Patienten eingeschlossen wurden, die bereits ein bis zwei erfolglose migräneprophylaktische Therapieversuche hinter sich hatten. Sie wurden im Verhältnis 2 : 1 entweder zu Erenumab (70 mg oder 140 mg alle 4 Wochen s.c.) oder zu einmal täglichen oralen herkömmlichen Prophylaktika (Standard of Care, SoC) randomisiert.
Während der ersten 52 Wochen war im Erenumab-Arm die Eskalation von 70 mg auf 140 mg oder aber ein Wechsel auf SoC-Präparate möglich. Im SoC-Arm konnte ein Wechsel zwischen den oralen Prophylaktika vorgenommen werden.
70 mg bzw. 140 mg Erenumab (n = 232) zeigten gegenüber der SoC einen über ein Jahr anhaltenden signifikanten Nutzen: Etwa dreimal mehr Patienten erreichten bei Verbleib auf der zugeteilten Therapie mit dem CGRP-Rezeptor-Antikörper den primären Studienendpunkt einer signifikanten Reduktion der monatlichen Migränetage (MMD) um ≥ 50 % (56,2 % vs. 16,8 %; Odds Ratio: 6,48 %; p < 0,0001).
Auch in sekundären Endpunkten war der CGRP-Rezeptor-Antikörper überlegen: Über die zwölf Monate blieben 86,9 % der Patienten (n = 359) bei ihrer Erenumab-Therapie, aber nur 37,5 % (n = 78) bei ihrer SoC (Odds Ratio [OR]: 11,27; p < 0,0001). Außerdem zeigten sich das gute Ansprechen auf das moderne Prophylaktikum und sein höherer klinischer Nutzen in der Skala Patients‘ Global Impression of Change (PGCI): Signifikante Verbesserungen ihres Befindens nach PGCI erreichten 76,0 % der 314 Patienten unter Erenumab, aber nur 18,8 % der 39 Patienten in der SoC-Gruppe (OR: 13,75; p < 0,001). Während der gesamten Studiendauer traten keine neuen Sicherheitssignale auf. JL