Person steht auf hohen Haus, bereit zum Sprung in den Tod

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Arzt-Depesche 2/2022

Erhöhte Suizidgefahr bei Krebspatienten

Krebspatienten sollten hinsichtlich Suizidalität engmaschig beobachtet werden und es sollten ihnen diesbezüglich spezielle Präventionsangebote unterbreitet werden, so das Fazit nach einer Metaanalyse von Forschern der Universitäten Regensburg und Heidelberg.
In der Metaanalyse war die Mortalitätsrate aufgrund von Suizid um 85 % höher als in der Allgemeinbevölkerung, wobei zugegebenermaßen eine hohe Heterogenität zwischen den Studien bestand. Stratifizierte Analysen zeigten, dass das Suizidrisiko dabei stark mit der Krankheitsprognose, dem Stadium der Erkrankung sowie dem Zeitraum seit Diagnosestellung korrelierte. So war das Risiko für einen Suizid bei Patienten mit einer schlechten Prognose fast dreieinhalbfach höher als in der Allgemeinbevölkerung. Als mögliche Gründe für Suizidgedanken Nachbeobachtungsvermuten die Autoren einerseits bevorstehende aggressive Chemotherapien, Hoffnungslosigkeit, existenzielle Ängste sowie fatale Krebsdiagnosen. Andererseits könnte auch das Streben nach der eigenen Entscheidungsfähigkeit sowie der Kontrolle über das eigene Leben Grund für einen Suizid sein.
Somit sollten Strategien zur Prävention der Suizidgefahr bei Krebspatienten entwickelt und angewendet werden. GH
Quelle: Heinrich M et al.: Suicide risk and mortality among patients with cancer. Nat Med 2022 Apr; 28(4): 852-9
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