Durchsichtige Kapseln mit Bakterienkonsortien oder Phagen für die Transplantation von fäkalen Mikrobiota.
Arzt-Depesche 3/2023

Geriatrie und Mikrobiomforschung

Die Deutsche Gesellschaft für Geriatrie (DGG) betont in einer aktuellen Pressemitteilung, dass die aufstrebende Mikrobiomforschung auch in der Altersmedizin vielversprechende Ansätze für die Therapie von Immunerkrankungen bietet.

Die Wechselwirkungen zwischen Mikrobiota, Metaboliten sowie Immun- und Stoffwechselreaktionen werden durch neue Erkenntnisse genauer erforscht. Mögliche therapeutische Ansätze könnten den Einsatz von fäkalem Mikrobiota-Transfer (FMT), gezielten Bakterienkonsortien oder Phagen beinhalten. Prof. Maria Veherschild vom Universitätsklinikum Frankfurt hebt hervor, dass der FMT die Immunfunktion bei Autoimmunerkrankungen, Krebs und Infektionen beeinflusst. Sie wird diese Thematik in ihrem Keynote-Vortrag während des Jahreskongresses der DGG vertiefen. Der Kongress findet vom 14. bis 16. September 2023 in Frankfurt am Main statt. Die gezielte Beeinflussung krankheits- und empfängerspezifischer Mikrobiota-Signaturen eröffnet vielversprechende Perspektiven. Hierbei spielen personalisierte Spenderauswahl, identifizierte mikrobielle Konsortien und wirksame Metaboliten eine entscheidende Rolle. Besondere Aufmerksamkeit gilt der Frage, wie Immun- und Entzündungsalterung die Mikrobiota beeinflussen. Bei älteren Menschen mit Dys- biose ist das „Inflamm-Aging“ erhöht, sodass die wechselseitige Modulation dieser Prozesse durch die Mikrobiota von entscheidender Bedeutung ist.

Quelle: Deutsche Gesellschaft für Geriatrie (DGG)
ICD-Codes: Z29.8
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