Einen Einblick in die typischen Sorgen und Hoffnungen älterer Transplantatkandidaten gibt eine aktuelle qualitative Interview-Studie aus Norwegen. Darin befragte man 15 Nierentransplantat-Kandidaten im Alter zwischen 65 und 82 Jahren, wie sie ihr Leben mit der Dialyse empfanden und wie sie sich das Leben nach der Transplantation vorstellten.
Aus ihren Antworten kristallisierten sich zwei wesentliche Erwartungshaltungen heraus: Mit einer neuen Niere erhofften sich die Patienten, wieder „ein normales Leben führen zu können“ und „verpasste Chancen zu ergreifen“. Sie wünschten sich, ihre für das Rentenalter gefassten Pläne, die sie durch die Dialysepflicht aufgeben mussten, endlich umsetzen zu können. Dazu zählten einfache Vorhaben wie kleine Ausflüge im Alltag oder auch größere Pläne wie das Gründen einer Band. Die Möglichkeit zu verreisen, war allen Patienten ein sehr wichtiges Anliegen.
Ihre Vorstellungen von ihrem Gesundheitszustand nach der Transplantation waren dabei durchaus realistisch. Allen Kandidaten war klar, dass die Operation vielleicht ihren Zustand verbessern würde, allerdings im Rahmen ihres entsprechenden Alters und den damit einhergehenden Begrenzungen. Ärzten soll diese Information helfen, ältere Patienten während der Zeit auf der Warteliste besser zu unterstützen. OH