Jugendliche und junge Erwachsene (AYA) bilden in der HSCT-Nachsorge eine spezielle Gruppe, die besonderer Pflege und Aufmerksamkeit bedarf. Denn nahezu ihr gesamtes Leben befindet sich in einer Phase der Neuordnung und Instabilität (z. B. Berufseinstieg, Ablösung von den Eltern usw.). Doch gerade für diese Patientengruppe liegen nur wenige Daten zum medizinischen, psychologischen und sozialen Outcome vor. Die Universität Jena führte nun eine Studie durch, in der der unerfüllte Informationsbedarf von HSCT-Patienten untersucht und bewertet wurde. Dabei stand im Mittelpunkt, ob sich diese Bedürfnisse zwischen AYA(19–39 Jahren)- und Nicht-AYA(> 39 Jahre)-Patienten unterscheiden.
Die HSCT-Patienten (50 AYA und 50 Nicht-AYA) erhielten einen Fragebogen, der folgende Kategorien umfasste: 1. Patientenmerkmale; 2. Beratungsbedarf zu medizinischen, psychologischen und sozialpflegerischen Themen; 3. medizinische, psychologische und soziale Bedürfnisse und 4. bevorzugte Informationsformen und -kanäle.
Die Rücklaufquote lag bei 65 %. 62,5 % der Patienten äußerten medizinischen, 41,1 % psychischen und 64,9 % sozialen Nachsorgebedarf. Die medizinische Nachsorge war für beide Altersgruppen wichtig. Die Ernährung spielte für AYA die größte Rolle. Dringendstes Anliegen der älteren Patienten waren dagegen Müdigkeit und Impfung. Unter den psychologischen Problemen wurden von AYA am häufigsten Körperform/Sexualität und Entspannungstechniken genannt. Bewältigungsstrategien waren für beide Kohorten wichtig. Familie, Beziehung und Freunde waren in beiden Gruppen von geringerem, Rehabilitation und vorzeitige Pensionierung dagegen für beide Kohorten von größtem Interesse. Bei der bevorzugten Art der Beratung gaben beide Gruppen dem persönlichen Gespräch in einer ruhigen Umgebung den Vorrang. GS