Index bildet Bevölkerungsrisiko ab
Ob ein Mensch im Laufe seines Lebens an einem Lungenkarzinom erkrankt, hängt von einer Reihe von Faktoren ab. Ein US-Forscherteam entwickelte nun einen Index, mit dessen Hilfe sich das Tumorrisiko in verschiedenen geografischen Regionen abschätzen lässt.
Der sogenannte Lung Cancer Risk Index (LCRI) umfasst – in absteigender Gewichtung – folgende Risikokonstellationen: Aktives Rauchen, Luftverschmutzung in Innenräumen, berufliche Exposition, Alkoholkonsum, Passivrauchen, Luftverschmutzung in der Umwelt sowie Radonexposition. Diesen Index wendeten die Forschenden auf die Einwohnerinnen und Einwohner der 102 Counties des USBundesstaats Illinois an. Die einzelnen Risikofaktoren objektivierten sie dabei anhand öffentlich zugänglicher Daten. Die Parameter „Passivrauchen“, „Luftverschmutzung in Innenräumen“ und „berufliche Exposition“ flossen allerdings Mangels verfügbarer Daten nicht in den LCRI-Illinois ein. Das Ergebnis: Der LCRI-Illinois korrelierte mäßig aber signifikant mit der altersadjustierten Lungenkarzinominzidenz sowie den Sterberaten. Mithilfe des vorgestellten Index, so die Hoffnung der Forschenden, können – insbesondere bei einer Erweiterung um nicht modifizierbare Risikofaktoren wie Alter, Geschlecht und Ethnizität sowie protektive Faktoren (gesunde Ernährung) – geografische Lungenkarzinom-Hotspots identifiziert werden. LO
Quelle: Faghani A et al.: Construction and case study of a novel lung cancer risk index. BMC Cancer 2022; 22(1): 1275. doi: 10.1186/s12885-022-10370-4
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