Trotzdem die mehr als 150 Krebsarten des Menschen im Wesentlichen gut klassifiziert sind und deren Therapie standardisiert ist, gelingt in einigen Fällen die Zuordnung eines Tumors nicht. Ein US-Forscherteam beschreibt einen entsprechenden Fall.
Ein älterer Mann entwickelte zehn Jahre nach einem strahlentherapeutisch behandelten Adenokarzinom der Prostata Harnwegsbeschwerden. Ein zystoskopisch diagnostizierter Tumor der hinteren Blasenwand und des Blasenhalses stellte sich nach der transurethralen Resektion und histopathologischen Analyse als Adenokarzinom, vereinbar mit einem kolorektalen Primarius, dar. Das Tumormarkerprofil deutete ebenfalls in diese Richtung, eine Koloskopie war jedoch unauffällig.
Die Bildgebung wies dagegen eher auf ein Prostatakarzinom-Rezidiv hin, der PSA-Wert war allerdings niedrig. Eine angesichts dieser diskrepanten Befunde durchgeführte genomische Analyse wies ebenfalls auf eine kolorektale Pathologie hin. Der Patient absolvierte statt der empfohlenen Operation eine Radiochemotherapie.
Ein in der Bildgebung nach sechs Monaten darstellbarer rezidivverdächtiger mesorektaler Lymphknoten sprach gut auf eine gezielte Radiatio an.
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