Herztransplantation

Arzt-Depesche 3/2023

Klappenkomplikationen häufiges Problem

Wiederholte Endomyokardbiopsien nach Herztransplantation können die Sehnenfäden der Herzklappen so stark schädigen, dass eine schwere Klappeninsuffizienz auftritt. Französische Forscher schildern einen entsprechenden Fall, der erfolgreich katheterbasiert behandelt werden konnte.

Ein 67-jähiger Mann hatte aufgrund einer dilatativen Kardiomyopathie ein Spenderherz erhalten. Angesichts eines komplizierten postoperativen Verlaufs waren zum Ausschluss von Abstoßungsreaktionen mehrfach transjugulär Biopsien aus dem rechten Ventrikel entnommen worden. Nach der letzten Biopsie, einige Monate nach der Transplantation, entwickelte der Patient eine symptomatische, echokardiographisch als schwer eingestufte Trikuspidalregurgitation. Trotz konservativer Therapie verschlechterte sich seine Rechtsherzinsuffizienz im Verlauf der folgenden drei Jahre. Angesichts des hohen Operationsrisikos entschieden sich die Experten daher für eine katheterbasierte Trikuspidalklappenrekonstruktion in Form des Einsetzen von zwei Clips im Bereich der Klappensegel, deren gutes Ergebnis auch drei Monate später anhielt. Bis zu einem Viertel der Herztransplantierten entwickelt eine schwere Trikuspidalregurgitation, so die Forscher. Sie hoffen, dass sich die Effektivität der von ihnen gewählten minimal invasiven Behandlungsstrategie in weiteren Studien bestätigen wird. LO

Quelle: Puscas T et al.: Transcatheter Tricuspid Repair for Tricuspid Regurgitation After Heart Transplantation. JACC Case Rep 2023; 12: 101767;
doi: 10.1016/j. jaccas.2023.101767
ICD-Codes: Z94.1

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