Arzt mit Kittel und Stethoskop sitzt lächelnd auf einem Ergometer.

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Arzt-Depesche 3-4/2023

Kurze intensive Trainingseinheiten zur Vorbeugung von Krebs

Die Resultate einer umfangreichen Kohortenstudie weisen auf eine mögliche Korrelation zwischen drei bis vier Minuten täglicher intensiver intermittierender körperlicher Aktivität (VILPA) und einer reduzierten Inzidenz von Krebserkrankungen hin. Demzufolge könnte VILPA als vielversprechende Präventivmaßnahme gegen Krebs in Betracht gezogen werden, insbesondere für Personen, die aus verschiedenen Gründen nicht in der Lage oder nicht motiviert sind, sich in ihrer Freizeit intensiv zu bewegen.

Es ist allgemein bekannt, dass eine höhere Intensität körperlicher Aktivität (VPA) im Vergleich zu einer geringeren Intensität mit einer signifikanten Risikoreduktion für bestimmte Krebsarten wie Brust-und Darmkrebs assoziiert ist. Dennoch sind strukturierte Trainingseinheiten für die meisten Erwachsenen mittleren Alters oft entweder unattraktiv oder nicht mehr durchführbar. Daher wurde in einer britischen Studie der Zusammenhang zwischen täglicher VILPA und dem Auftreten von Krebs näher untersucht.

In dieser prospektiven Kohortenanalyse wurden 22.398 Teilnehmer mit einem Durchschnittsalter von 62 Jahren untersucht, die angaben, keine regelmäßige sportliche Betätigung auszuüben. Die Bewegung wurde mittels Sensor am dominanten Handgelenk gemessen. Während einer durchschnittlichen Nachbeobachtungszeit von fast sieben Jahren traten 2.356 neue Krebserkrankungen auf. Obwohl die meisten VILPAs in kurzen Einheiten von ein oder zwei Minuten erfasst wurden, betrug der Median der durchschnittlichen täglichen VILPAs viereinhalb Minuten, wobei das Maximum bei 16 Minuten lag.

Die Analyse ergab einen inversen Zusammenhang zwischen der Dauer moderater VILPA und der Gesamtkrebsinzidenz, und zwar in noch stärkerem Maße bei krebsbedingter Inzidenz im Zusammenhang mit körperlicher Aktivität (PA). Während am unteren Ende der VILPA-Verteilung, nämlich bei etwa vier bis fünf Minuten pro Tag, eine stärkere Risikoreduktion festgestellt wurde, zeigte sich mit zunehmender täglicher VILPA-Dauer ein kontinuierlicher Anstieg der Risikoreduktion. So war bereits eine minimale tägliche VILPA von 3,4 bis 3,6 Minuten im Vergleich zu keiner VILPA mit einer 17%- bis 18%igen Reduktion des Gesamtkrebsrisikos verbunden.

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