Onkologie

Arzt-Depesche 3/2019

Lentigo maligna – Validität neuer Checkliste

Ein neuer Algorithmus soll die Erkennung melanotischer Präkanzerosen der Gesichtshaut verbessern. Anders als die klassischen Kriterien fokussiert sich der 7-Punkte-Katalog nicht auf malignitäts-, sondern auf benignitätsanzeigende Merkmale im dermatoskopischen Befund.

Ein von der Universität Wien vorgestellter 7-Punkte-Algorithmus (Tschandl P et al., Acta Derm Venereol 2017), mithilfe dessen maligne Melanome der Gesichtshaut mit einer Sensitivität von 86 % erkannt werden konnten, wurde jetzt bei einer 50-jährigen Patientin an der Universität Prag angewandt.
Die Frau hatte seit zehn Monaten eine 8 x 8 mm große Läsion am rechten Nasenflügel und berichtete über wiederholte Sonnenexpositionen ohne UV-Schutz. Die Eigen- und Familienanamnese war hinsichtlich Hauttumoren unauffällig. In der Dermatoskopie zeigte eine hellbraune Verfärbung zwischen den follikulären Öffnungen. Da eine sichere Diagnosestellung nicht möglich war und keines der erwähnten sieben Kriterien (Schuppen, weiße Follikel, Erythem mit retikulärem Gefäßmuster, retikuläre und/oder gebogene Linien, Fingerabdruck-ähnliche, strukturlose Braunfärbung, scharfe Begrenzung, klassisches Bild einer seborrhoischen Keratose) zutraf, wurde biopsiert. Histopathologisch zeigte sich ein Melanoma in situ, das daraufhin mit Sicherheitsabstand reseziert und sechs Wochen lang adjuvant mit topischem Imiquimod behandelt wurde. TH
Quelle:

Stefanis AJ et al.: A tiny facial pigmented macule ... Dermatol Pract Concept 2018; 8: 322-3

ICD-Codes: D03.9

Alle im Rahmen dieses Internet-Angebots veröffentlichten Artikel sind urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, auch Übersetzungen und Zweitveröffentlichungen, vorbehalten. Jegliche Vervielfältigung, Verlinkung oder Weiterverbreitung in jedem Medium als Ganzes oder in Teilen bedarf der schriftlichen Zustimmung des Verlags.

x