Ästhetische Dermatologie

Arzt-Depesche 1/2018

Melasmen – Laser zurückhaltend einsetzen

Melasmen kommen häufig vor und sind mitunter schwierig zu behandeln. Eine indische Expertengruppe hat nun die verfügbare Literatur gesichtet. Sie kommt zu dem Schluss, dass eine Lasertherapie nur bei ausgewählten Patienten, nur mit bestimmten Lasern und nur als adjuvante Behandlung sinnvoll ist.

In der Vergangenheit haben Versuche, Melasmen mit Lasertherapie zu behandeln, vielfach zu nicht zufriedenstellenden Ergebnissen geführt: Das Therapieansprechen ließ sich nicht vorhersagen, und die Rückfallquote war hoch. 15 Experten der Pigmentary Disorder Society (PDS) haben in Zusammenarbeit mit dem South Asia Pigementary Forum deshalb nun Konsensus- Empfehlungen entwickelt, unter welchen Umständen eine Lasertherapie eines Melasmas trotzdem sinnvoll sein kann.
Demnach sollte eine Laserbehandlung ausschließlich bei Patienten angewendet werden, die auf andere Therapien nicht angesprochen hatten; die Patienten sollten zudem ausführlich dazu beraten werden. Idealerweise sollte vor der eigentlichen Behandlung eine Testbehandlung durchgeführt werden. Nach Ansicht der Experten scheint der Low-fluence-Q-switched-Nd:YAG-Laser (LFQS) im Fall von refraktären Melasmen die beste Option zu sein, besonders bei Patienten dunkler Hautfarbe. Er sollte aber nicht als Monotherapie, sondern in Kombination mit anderen Lasern, Peelings und oralen Adjuvantien angewendet werden. Aufgrund des Risikos für eine post-inflammatorische Hyperpigmentierung sollten Q-switched-Rubin-Laser und Erbium:YAG-Laser nicht verwendet werden. Nur die fraktionelle 1550/1540 nm nicht-ablative Lasertherapie ist von der FDA für die Behandlung von Melasmen zugelassen. Um das Risiko für eine post-inflammatorische Hyperpigmentierung zu minimieren, wird empfohlen, niedrige Fluenzen und variable Pulse zu verwenden. Vor der Lasertherapie sollte für vier bis sechs Wochen eine Behandlung mit Hydrochinon erfolgen. BA
Quelle:

Sarkar R et al.: Lasers in melasma: a review with consensus recommendations by indian pigmentary expert group. Ind J Dermatol 2017; 62: 585-90

ICD-Codes: L81.1

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