Friedenstaube für die Ukraine

Deutscher Schmerz- und Palliativtag

Arzt-Depesche

Menschen aus der Ukraine helfen

Auf einem Symposium im Rahmen des Deutschen Schmerz- und Palliativtag zum Thema „Folgen des Krieges in der Ukraine: Hilfe für traumatisierte Schmerzpatienten“ berichtete Dr. Rainer Löb, Bundesarzt beim Malteser Hilfsdienst e.V. über die aktuelle medizinische Lage von ukrainischen Flüchtlingen und Erfahrungen vom derzeitigen Einsatz des Malteser Hilfsdienstes in der Ukraine und den Anrainer- und Aufnahmeländern. Es folgte eine Diskussion zu Möglichkeiten und notwendigen zielführenden Maßnahmen, mit denen man diese Hilfe unterstützen und optimieren kann.

Die aktuellen Aktivitäten

Dr. Löb berichtete von der Arbeit und den Erfahrungen des Malteser Hilfsdienstes in der Ukraine und den Anrainerländern, wobei er immer betonte, dass auch zahlreiche weitere Organisationen stark aktiv sind bei der Hilfe. Er erklärte, dass der Malteserhilfsdienst der Ukraine aktuell damit beschäftigt sei, Unterkünfte für Vertriebene in der Westukraine aufzubauen, den medizinischen Transport erkrankter Flüchtlinge an die Grenze zu organisieren, die Einrichtung von Unterkünften für Mütter und Kinder zu unterstützen sowie Lager für Hilfsgüter in der Westukraine am Laufen zu halten. Erschwerend komme momentan der Mangel an freiwilligen Helfern dazu, da zur Aufrechterhaltung der Wirtschaft die verbliebenen Menschen aufgerufen wurden, weiter beruflich tätig zu sein. 
Dr. Löb schilderte, dass Hilfstransporte in die Ukraine nicht nur von Hilfsorganisationen organisiert und durchgeführt werden, sondern auch durch private Initiativen, Kirchengemeinden, Vereine jeglicher Art erfolgen. Er verwies darauf, dass die Deutsche Bahn eine Schienenbrücke in die Ukraine startet, über die Hilfsgüter in die Region gebracht werden. 

Ziele und Herausforderungen

Als Ziele und Herausforderungen der Hilfe in Deutschland sieht er dabei, die ankommenden Schutzsuchenden rasch und unkompliziert zu registrieren, in der zügigen leistungsgerechten Verteilung dieser in Deutschland, bei der Bereitstellung von Unterkünften und in der Integration der Flüchtlinge in Deutschland. Ein wichtiger Punkt ist dabei auch, den Anspruch auf Gesundheitsleistungen und geeignete Angebote der Altenhilfe zu sichern. Es gilt zudem verstärkt, geflüchtete Frauen und Kinder vor Gewalt zu schützen. Da die Impfquote in der Ukraine derzeit nur 37,5 % beträgt, sei die Kontrolle des Impfstatus, nicht nur der COVID-19 relevante, am besten schon mit der Registrierung extrem notwendig.

Eine weitere große Herausforderung bestehe in der Prävention, dem Erkennen und Behandeln von Somatisierungsstörungen, von direkten Traumafolgen sowie posttraumatischen Belastungsstörungen (PTBS). Die Malteser versuchen deshalb die Resilienz zu stärken und wenn nötig zu entwickeln. Hierbei muss nicht nur den Flüchtenden Hilfe angeboten werden, sondern auch den Helfenden. Für die Helfenden erfolgt diese in Form von Training zum Einsatzgeschehen anhand digitaler Einsatzvorbereitung zum Umgang mit Schutzsuchenden, E-learning Tools zur Erkennung und Einordnung von „Fake News“ sowie Online-Training zu Resilienz. Schon Vorort in der Ukraine sind PSNV-Teams im Einsatz zur Krisenintervention und Stressbearbeitung nach belastenden Ereignissen. Für die psychosoziale Hilfe wurden für die Einsatzkräfte Empfehlungen erarbeitet. 

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