Ein erheblicher Anteil der Krebspatienten leidet unter Erschöpfungszuständen. Außer Bewegung und psychosozialen Interventionen stellt die Misteltherapie eine Pharmakotherapieoption mit zumindest mäßiger Effektivität dar, wie eine aktuelle Metaanalyse zeigte.
Ein Forscherteam von der Universität Witten/Herdecke wertete zwölf randomisierte kontrollierte Studien (RCTs) sowie sieben retrospektive nicht randomisierte Interventionsstudien aus, die geprüft hatten, wie gut Extrakte der in Europa heimischen Weißbeerigen Mistel (Viscum album L.) gegen krebsbedingte Fatigue helfen. In allen Untersuchungen wurde die Misteltherapie gegen eine Kontrollintervention getestet.
Die ausgewerteten Studien wiesen eine starke Heterogenität sowie ein hohes Verzerrungsrisiko auf. Die gepoolte Datenanalyse der RCTs ergab, dass Krebskranke in mäßigem Umfang, jedoch statistisch signifikant von einer Misteltherapie profitierten. Der anhand der Daten der nicht randomisierten Interventionsstudien errechnete, ebenfalls signifikante Behandlungsvorteil belief sich auf 64 %.
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