Beim Nasopharynxkarzinom konnte zwar die Infektion mit dem Epstein-Barr-Virus (EBV) als eine Ursache identifiziert werden, die genaue Rolle innerhalb der Pathogenese ist bisher aber unklar. Insgesamt wurden bisher 48 reife miRNA identifiziert, die je nach Transkription im EBV-Genom in BART und BHRF1 eingeteilt werden. Von diesen werden BART miRNA in epithelialen Tumoren des Nasopharynxkarzinoms überexprimiert. Mindestens 105 Wirtsgene werden durch ebv-miRNA in der Karzinomentwicklung reguliert, und fünf wichtige Signalwege beeinflusst, darunter der Wnt-Signalweg. Das EBV-assoziierte Nasopharynxkarzinom neigt dazu, der Immunerkennung auszuweichen, Zellinvasion und Metastasierung zu induzieren und die Tumorgenese voranzutreiben. Der nächste Schritt ist nun, diejenigen miRNA zu identifizieren, die mehr als ein EBVoder Wirtsgen binden. Insbesondere die Rolle von ebv-miRNA bei verschiedenen Tumorentitäten gilt es laut den Autoren noch zu erforschen. SI
ATEMWEGE
Arzt-Depesche 1/2017
Nasopharynxkarzinom: Neue Teile im Pathogenese-Puzzle
Die Expression EBV-kodierter Mikro-RNA (miRNA), insbesondere der BART miRNA, wird in hohem Ausmaß beim Nasopharynxkarzinom nachgewiesen. Die Evidenz, dass ebv-mi-BART eine wichtige Rolle in der Pathogenese des Nasopharynxkarzinoms spielen, verdichtet sich.
Quelle:
Wang Y et al.: BART miRNAs: An unimaginable force ... Eur J Cancer Prev 2017; 26: 144-50
ICD-Codes:
C11.9