Im Rahmen einer Metaanalyse von randomisierten klinischen Studien (RCT) wurde systematisch untersucht, ob ein Zusammenhang zwischen der Behandlung mit Antiandrogenen (AAs) der zweiten Generation bei Prostatakrebs (PCa) und kognitiven sowie funktionellen toxischen Nebenwirkungen besteht. Angesichts des zunehmenden Einsatzes von AAs der zweiten Generation in der Therapie des PCa sind die Ergebnisse der Analyse ernst zu nehmen.
Analysiert wurden Daten aus 12 multinationalen Studien mit insgesamt 13.524 Teilnehmern, die von 2008 bis 2021 gesammelt worden waren. Die Teilnehmer umfassten Personen mit metastasiertem und nicht-metastasiertem PCa bei Einschreibung. Bestimmt wurden Risikoverhältnisse (RRs) für kognitive Effekte, Müdigkeit sowie Stürze. Das Durchschnittsalter lag zwischen 67 und 74 Jahren.
Laut Analyse bestand ein doppelt so hohes statistisch signifikantes Risiko für kognitive toxische Effekte bei Personen, die mit AAs der zweiten Generation behandelt wurden im Vergleich zur Kontrollgruppe, die eine herkömmliche Hormontherapie erhielt. Leicht erhöht war zudem das Risiko für Fatigue unter einer Behandlung mit AAs der zweiten Generation im Vergleich zur Kontrollgruppe (RR, 1,34). Letzteres stieg mit zunehmendem Alter im Zusammenhang mit AAs der zweiten Generation. Beobachtet wurde zudem, dass für Personen mit nicht-metastasiertem PCa zum Zeitpunkt des Studieneinschlusses, die in den AAs-Arm randomisiert wurden waren, ein höheres Risiko für das Auftreten von Fatigue bestand als für diejenigen mit metastasierendem PCa. Darüber hinaus war die Verwendung von AAs der zweiten Generation mit einem erhöhten Sturzrisiko verbunden (RR, 1,87).
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