Lebertransplantation

Arzt-Depesche 3/2023

Organoptimierung mittels HOPE

Eine Strategie, die Vitalität von Leber-Organtransplantaten ex vivo zu steigern, stellt die maschinelle hypotherme oxygenierte Leberperfusion (HOPE) dar. Im Vergleich zur kalten Lagerung senkt sie vermutlich das Risiko für schwere transplantationsassoziierte Komplikationen, wie eine internationale Studie zeigte.

An der randomisierten Untersuchung nahmen zehn europäische Transplantationszentren teil. Zwischen 2015 und 2019 wurden je 85 Lebern von hirntoten Spendern ausschließlich kalt gelagert bzw. zunächst kalt gelagert und anschließend für ein bis zwei Stunden mittels HOPE behandelt. Studienendpunkt war die Morbidität der Organempfänger innerhalb eines Jahres. Ähnlich viele Empfänger beider Gruppen entwickelten mindestens eine dritt- oder höhergradige Komplikation gemäß Clavien-Score. Schwere Komplikationen (Clavien IIIb oder höher) beobachteten die Forscher in der HOPE-Gruppe allerdings seltener. Dies war auf eine um 74 % geringere Anzahl von durch das Lebertransplantat hervorgerufenen Komplikationen pro Patient zurückzuführen. Ein leberbedingtes Transplantatversagen, beispielsweise aufgrund einer primären Nichtfunktion oder einer Cholangiopathie, erlitten sechs Kontrollen, aber keine Person der HOPE-Gruppe. Weitere Studien müssen diese Ergebnisse nun bestätigen, fordert das Forscherteam. LO

Quelle: Schlegel A et al.: A multicenter randomized controlled trial of hypothermic oxygenated perfusion (HOPE) for human liver grafts before transplantation. J Hepatol 2023; 78(4): 783-793;
doi: 10.1016/j.jhep.2022.12.030
ICD-Codes: Z94.4

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