Die Rolle der postoperativen Strahlentherapie (PORT) bei SCLC-Patienten im Stadium I-IIA ist aufgrund der Seltenheit des SCLC (small cell lung cancer) und der Heterogenität nicht eindeutig geklärt. Eine statistische Analyse von Daten des Krebsregisters SEER kommt nun zu dem Schluss, dass die PORT das Gesamtüberleben positiv beeinflusst.
Ergebnisse aus früheren klinischen Studien führten zur Empfehlung eines chirurgischen Eingriffs und einer postoperativen Chemotherapie für I-IIA SCLC-Patienten durch das National Comprehensive Cancer Network. Ein Forscherteam aus Wuhan, China, nutzte retrospektiv Daten des Krebsregisters SEER (Surveillance, Epidemiology, and End Results) des National Cancer Instituts von I-IIA SCLC-Patienten, die sich einer Operation und einer adjuvanten Chemotherapie unterzogen, um die Wirksamkeit einer postoperativen Radiotherapie (PORT) zu untersuchen.
Mittels eines Propensity Score Matching (PSM) wurde der therapeutische Einfluss von PORT ermittelt. Des Weiteren flossen fünf Variablen in ein prognostisches Nomogramm, darunter das Alter bei Diagnose, das Geschlecht, das T-Stadium, die Operationsart und PORT, zur Vorhersage der Wahrscheinlichkeit des Gesamtüberlebens (OS) nach drei, fünf und zehn Jahren.
Bei 278 aus SEER identifizierten SCLC-Patienten verlängerte PORT im Vergleich zu keiner PORT das mediane Gesamtüberleben (8,58 vs. 5,17 Jahre, Hazard Ratio (HR) = 0,61 [0,39 - 0,96]; P = 0,032) und das mediane krebsspezifische Überleben (11,33 vs. 8,08, HR = 0,47 [0,27 - 0,82]; P = 0,0086) nach PSM signifikant. Die Fünfjahres-OS-Rate lag bei 61,56 % bzw. 46,60 %. Die Autoren empfehlen auf Basis der Ergebnisse eine zusätzliche PORT für I-IIA Patienten mit T1-2N0M0 SCLC.DM
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