Die LDL-Apherese wird allgemein durchgeführt, um bei Patienten mit familiärer Hypercholesterinämie die Lipidwerte zu senken. Es wurde berichtet, dass eine Besserung der Hyperlipidämie die renalen Blutgefäße schützt, oxidativen Stress reduziert und die Induktion von Makrophagen vermindert. Bei dieser „Blutwäsche“ werden auch verschiedene humorale Faktoren eliminiert. Man vermutet, dass ein humoraler Faktor hinter den Rezidiven der FSGS steckt. Beim nephrotischen Syndrom, auch durch FSGS verursacht, findet man oft entzündliche Zytokine wie TNFa und IL-8 erhöht. In einer Studie wurde berichtet, dass nach LDL-Apherese der Eiweißverlust und die Ausscheidung von Podozyten mit dem Urin zurückgehen. Sie zeigte auch Wirkung bei bei FSGS mit nephrotischem Syndrom. Dies wurde in größeren Studien wiederholt bestätigt. Die Behandlung eines FSGS-Rezidivs nach Transplantation mittels LDL-Apherese erwies sich mehrfach als erfolgreich.
In Tokio wurde nun untersucht, ob sich dieser Effekt bei Patienten mit geplanter Nierentransplantation auch prophylaktisch einsetzen lässt. Bei zwei Männern und drei Frauen, die an Nierenversagen infolge FSGS litten, wurde vor der Transplantation einer Niere eines lebenden Verwandten ein- bis zweimal eine LDL-Apherese vorgenommen (in einem Fall bei leichter Proteinurie auch noch einmal danach). Die Nachbeobachtungsdauer reichte von 60 Tagen bis zu 22 Monaten. Alle Patienten hatten vor und nach den Prozeduren normale Blutfettwerte.
Die übertragene Nierentransplantation verlief in allen Fällen erfolgreich; es kam zu keinem FSGS-Rezidiv.
Dies ist die erste Studie zu der gegebenen Fragestellung. Die Autoren schließen aus ihren Ergebnissen, dass sich die LDL-Apherese vor Nierentransplantation zur Prophylaxe einer FSGS eignet. Die Patientenzahl war allerdings klein. Bevor allgemeine Empfehlungen gegeben werden, gilt es, die Methode anhand größerer Patientenzahlen zu validieren. WE