Ischämische Reperfusionsschäden (IRI) sind ein pathophysiologisches Zeichen für eine frühe Leberdysfunktion (EAD) nach orthotoper Lebertransplantation (OLT). Eine EAD beeinflusst das kurz- und langfristige Outcome der Transplantation. Während des entzündlichen Zustands scheint die Leber die Hauptquelle von Procalcitonin (PCT) zu sein, das unabhängig bakterielle Infektionen begünstigt. In die retrospektive Studie wurden 118 Patienten, die sich einer OLT unterzogen hatten, eingeschlossen. Insgesamt hatten Patienten mit EAD und IRI am zweiten Tag nach der Operation signifikant erhöhte PCT-Werte (31,3 vs. 11,1 μg/l; 27,7 vs. 11,5 μg/l) und ein beeinträchtigtes 90-Tages-Transplantatüberleben und Gesamtüberleben gegenüber Patienten ohne IRI (57,9 % vs. 96,3 %; 68,4 % vs. 96,3 %). Das Outcome von IRI-Patienten mit einem PCT-Spiegel unter 15 μg/l am zweiten postoperativen Tag war vergleichbar mit dem der Patienten ohne IRI oder EAD.
Somit war ein PCT-Wert in der frühen postoperativen Phase allgemein erhöht, wobei Patienten mit EAD und IRI eine signifikant höhere PCT-Konzentration hatten mit einem Maximum am zweiten postoperativen Tag. PCT könnte ein weiterer früher Prädiktor für das Outcome nach OLT sein. MR