Typisch für das GF sind umschriebene, chronisch-entzündliche erythematöse Flecken (rot bis rot-bräunlich mit nodulärem Aspekt und ggf. superfiziellen Teleangiektasien). Die Diagnose erfolgt mittels Hautbiopsie, in der typischerweise eosinophile Infiltrate gefunden werden (allerdings sind bislang keine präzisen histopathologischen Merkmale des GF definiert). Differenzialdiagnostisch gilt es, das GF abzugrenzen von Rosacea, Sarkoidose, Lupus vulgaris, Mykosen, Mycobakterien und diskoidem Lupus erythematodes. Die Pathogenese des GF ist unklar, es scheint allerdings Interferon gamma aus CD4-Lymphozyten eine Rolle zu spielen.
Topisch, systemisch, invasiv
Typischerweise geht man therapeutisch in der Reihenfolge „topisch“, „systemisch“ und dann „invasiv“ vor. Topisch werden am häufigsten Kortikosteroide und Tacrolimus eingesetzt. Kortison kann äußerlich angewendet oder lokal in die Läsion injiziert werden. Allerdings zeigten Fallserien eine Versagerquote von 42%. Der Calcineurininhibitor Tacrolimus scheint effektiver zu sein, es wird eine 0,1%ige Salbe zweimal täglich empfohlen. Topisches Dapson-5%-Gel stellt eine weitere Alternative dar, die einfach in der Anwendung und mit nur wenigen Nebenwirkungen vergesellschaftet ist.
Dapson kann auch systemisch eingesetzt werden, dann mit 50 bis 150 mg tgl. Die Ergebnisse werden als „unterschiedlich“ berichtet, Übelkeit und Appetitlosigkeit sind häufige Nebenwirkungen. Selten kommt eine Hämolyse vor, weshalb man die Laborwerte kontrollieren sollte. Systemische Kortikosteroide werden im Allgemeinen nicht empfohlen, da es hierzu kaum Veröffentlichungen gibt (und wenn, dann ist der Erfolg gering).
Clofazimin, eigentlich eine Substanz gegen Lepra, wurde in einer Dosierung von 300 mg tgl. für fünf Monate als gut wirksam beschrieben. Eine Veröffentlichung fanden die Autoren des Reviews zu Adalimumab im Falle eines großflächigen GF: Es zeigte sich keine wesentliche Verbesserung des Befundes.
Haben lokale und systemische Therapien versagt, kommen Kryotherapie, Laserbehandlungen oder die Exzision zum Einsatz. Es besteht allerdings das Risiko einer postinterventionellen Narbenbildung und Hyperpigmentierung. Auch Rezidive sind bei diesen Verfahren durchaus beschrieben. Es gibt einen positiven Bericht über die Kombination von intraläsonalem Kortison mit Kryotherapie.
Mini-Algorithmus zur Therapie des Granuloma faciale
Obwohl die Daten dünn sind, stellen die Autoren ihren „Mini-Algorithmus“ vor: Man beginnt am besten mit Tacrolimus 0,1% Salbe 2x tgl. Hilft das nicht, versucht man es mit lokalem Dapson-Gel. Danach kann man systemisches Dapson 100 mg/tgl. einsetzen, aber man muss die Nebenwirkungen beachten. Sind diese Therapien nicht erfolgreich, kommt der Laser zum Einsatz, empfehlenswerterweise ein PDL-Laser (pulsed dye laser). CB