Zu den Langzeit-Problemen bei solchen Transplantationen gehören eine Vaskulopathie des transplantierten Herzens (CAV), neue Malignome und Arzneimittelschäden der Nieren. Die Einführung von Everolimus in Kombination mit niedrig dosiertem Ciclosporin verhinderte wirksamer als vorherige Regime akute Abstoßungsreaktionen; zudem entwickelte sich seltener eine CAV. Die Nieren-Toxizität des Schemas war aber hoch, es gab häufig Infektionen und es kam zu Pleura- und Perikard-Ergüssen sowie zu Wundheilungsstörungen.
Eine italienische Arbeitsgruppe untersuchte, ob ein später Beginn mit der Everolimus-Gabe (vier bis sechs Wochen postoperativ) gegenüber einem frühen (nach maximal 144 Stunden) zu weniger Langzeitschäden führt, ohne dass Abstoßungsreaktionen zunehmen und die Sterblichkeit steigt. 181 Patienten, die erstmals ein Spenderherz bekamen, wurden auf eine frühe bzw. späte Everolimus-Gabe (jeweils kombiniert mit niedrig-dosiertem Ciclosporin) randomisiert. In der zweiten Gruppe wurde zur Überbrückung bis zum Everolimus-Start Mycophenolatmofetil verabreicht.
Nach sechs Monaten wurde der primäre Endpunkt aus verzögerter Wundheilung, Pleura- bzw. Perikard-Erguss sowie Niereninsuffizienz-Episoden bei 44,9 bzw. 32,6% der Patienten (p=0,191) registriert. Signifikant war der Unterschied bei Nebenwirkungen, die zu einem Medikationsabbruch führten (p=0,02). Fazit: Eine verzögerte Gabe von Everolimus gegenüber einer frühen bietet einen klinisch relevanten Nutzen hinsichtlich der Verträglichkeit, ohne dass die Wirksamkeit der Immunsuppression leidet. WE