Eine neoadjuvante Chemotherapie kann beim resektablen Kolonkarzinom ohne Mismatch-Reparatur-Defizienz die Krankheitskontrolle verbessern. Zu diesem Ergebnis kam eine nordeuropäische Multicenterstudie.
An der randomisierten Studie nahmen 1.053 Männer und Frauen mit lokal fortgeschrittenem Kolonkarzinom (T3-4 N0-2 M0) teil. Zwei Drittel der Patienten erhielten vor der geplanten Operation eine Oxaliplatin-haltige Kombinationstherapie (FOLFOX oder CAPOX) über sechs Wochen und danach über weitere 18 Wochen. In der Kontrollgruppe wurde die gesamte sechsmonatige Chemotherapie postoperativ verabreicht.
Von 279 Patienten mit RAS-Wildtyp-Tumoren bekam die Hälfte randomisiert vor den drei präoperativen FOLFOX-Zyklen jeweils zusätzlich Panitumumab. Die neoadjuvante Therapie führte bei einem Großteil der Patienten zum Downstaging und zur histologischen Tumorregression. Die Rate an R0-Resektion stieg signifikant (94 % versus 89 %).
Nach zwei Jahren fand sich bei 16,9 % der Patienten aus der Studiengruppe ein Resttumor oder Rezidiv, in der Kontrollgruppe war dies bei 21,5 % der Fall. Sowohl die krebsspezifische als die Gesamtmortalität sank um etwa ein Viertel – allerdings erreichte der Unterschied keine statistische Signifikanz. Als Prädiktor für das 5-Jahres-Rezidivrisiko erwies sich die Tumorregression durch die neoadjuvante Therapie: Bei einer Komplettregression lag es bei null, bei fehlender Regression bei 30 %. Die Zugabe von Panitumumab verbesserte das Ansprechen nicht.
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