Um den Einfluss der molekularen Testung auf die Behandlungsergebnisse beim fortgeschrittenen nichtkleinzelligen Lungenkarzinom (NSCLC) in der Praxis zu untersuchen, wurden die Daten von Patienten mit therapierbaren onkogenen Treibermutationen (AOD), die vor Erhalt des genomischen Testberichts empirisch ohne Tyrosinkinaseinhibitoren (TKI) behandelt wurden, mit denen von Patienten verglichen, die nach Erhalt des Mutationsberichts gezielt behandelt wurden. FAZIT: Schnelle, umfassende und leitliniengerechte genomische Tests spielen eine wichtige Rolle in der Behandlung des fortgeschrittenen NSCLC im Stadium IV.
Für die retrospektive Analyse wurden Informationen von insgesamt 510 Patienten mit nichtkleinzelligem Lungenkrebs (NSCLC) im Stadium IV herangezogen, die zwischen Januar 2018 und Dezember 2020 neu diagnostiziert worden waren. Innerhalb dieser Gruppe wurden jene Patienten identifiziert, bei denen aktivierende onkogene Mutationen (AODs) nachgewiesen wurden. Diese AOD-positiven Patienten wurden in drei unterschiedliche Kategorien eingeteilt: A) Die erste Kategorie umfasste 379 Patienten, die nach Erhalt ihres Mutationsberichts gezielt behandelt wurden. B) Die zweite Kategorie - 47 Patienten, die anfangs eine Chemotherapie und/oder Checkpoint-Inhibitoren erhielten, jedoch innerhalb von 35 Tagen auf eine geeignete zielgerichtete Tyrosinkinase-Inhibitor(TKI)-Therapie umgestellt wurden. C) Die dritte Kategorie bestand aus 84 Patienten, die ebenfalls mit einer nicht-zielgerichteten Therapie begannen und innerhalb der ersten 35 Tage nicht auf eine TKI-Therapie umgestellt wurden.
Die Auswertung der Ergebnisse zeigt, dass die Patienten in Gruppe A ein signifikant besseres medianes Gesamtüberleben (OS) von 28,8 Monaten aufwiesen im Vergleich zu Gruppe C. Ebenso war die Zeitspanne bis zur nächsten Behandlung, bekannt als „Time to Next Treatment“ (TTNT), in Gruppe A mit durchschnittlich 13 Monaten deutlich länger im Vergleich zu den Gruppen B und C, die jeweils Durchschnittswerte von 5,5 und 6,4 Monaten aufwiesen.
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