Herz

Arzt-Depesche 5/2022

Zirkulatorischer Tod: Normotherme regionale Organperfusion

Angesichts des steigenden Bedarfs an Spenderorganen erweitern einige Länder wie die USA den Kreis von Organspendern um Menschen mit zirkulatorischem Tod. Die normotherme regionale Perfusion (NRP) minimiert in diesem Fall die nach dem Herzstillstand eingetretenen Organschäden.
Die Organentnahme nach zirkulatorischem Tod erfolgt, nachdem nach Beendigung der lebenserhaltenden Maßnahmen der spontane elektromechanische Herzstillstand eingetreten ist, erläutern US-Forschende. Die warme Ischämie des Herzens während dieser Phase begünstigt allerdings Myokardschäden und beeinträchtigt die spätere Organfunktion. An der Mayo Clinic in Jacksonville wird zum Schutz der Organe nach dem Herzstillstand eine NRP initiiert: Eine entweder thorakoabdominal oder rein abdominal angelegte venös-arterielle extrakorporale Membranoxygenierung (ECMO) stellt die Organperfusion wieder her und erlaubt eine Erholung der Gewebe. Unter der NRP lassen sich die myokardiale Kontraktilität sowie die Vitalität Herzens und der anderen zur Transplantation vorgesehen Bauchorgane beurteilen, so die Forschenden. Nach der Entnahme des Herzens kann sich entweder eine Maschinenperfusion oder eine statische Kaltlagerung anschließen. Einen Nachteil der beschriebenen Technologie sehen sie in dem damit verbundenen hohen logistischen Aufwand. LO
Quelle: Alamouti-Fard E et al.: Normothermic Regional Perfusion is an Emerging Cost-Effective Alternative in Donation After Circulatory Death (DCD) in Heart Transplantation. Cureus 2022; 14(6): e26437; doi: 10.7759/cureus.26437

Alle im Rahmen dieses Internet-Angebots veröffentlichten Artikel sind urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, auch Übersetzungen und Zweitveröffentlichungen, vorbehalten. Jegliche Vervielfältigung, Verlinkung oder Weiterverbreitung in jedem Medium als Ganzes oder in Teilen bedarf der schriftlichen Zustimmung des Verlags.

x